Dokumentation des Forschungsprojektes »Arbeit und Wirkungsweisen von soziokulturellen Zentren als Berufsfelder für Absolventen von Kulturstudiengängen«

Im Sommer 2009 erhielt das Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft den Auftrag, den Qualifikationshintergrund der MitarbeiterInnen Soziokultureller Zentren zu erforschen, um daraus Perspektiven für deren zukünftige Ausbildung zu entwickeln. Ausgangspunkt für diese Entscheidung war u.a. der Abschlussbericht der Enquete-Kommission »Kultur in Deutschland«, der in einer seiner sechs Empfehlungen zur Soziokultur genau das angeregt hatte. Finanziert wurde das Vorhaben aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, als Kooperationspartner wirkte zudem die Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren.

Die nun in der Reihe »Materialien« als Band 12 vorliegende Publikation beschreibt die Anlage des Forschungsprojektes und referiert dessen zentrale Ergebnisse. Im Zentrum steht dabei die Arbeit der Projektgruppe, die in ausführlichen Interviews repräsentativer Einrichtungen bundesweit die Arbeit und Wirkungsweise Soziokultureller Zentren unter die Lupe nahm, um daraus Vorschläge für die weitere Qualifizierung soziokultureller Arbeit in Hochschulstudiengängen zu entwickeln.

Neben der Projektgruppe sind drei weitere AutorInnen mit Einzelbeiträgen vertreten. Wolfgang Schneider formuliert »kulturpolitische Anmerkungen zum Bedarf an kulturpädagogischem Nachwuchs«. Ulrike Blumenreich informiert über das »Studium Kultur an Hochschulen in Deutschland«. Und Tobias Knoblich entwickelt »Kriterien zur Qualitätsbestimmung und von Evaluationsmerkmalen für die Arbeit in soziokulturellen Einrichtungen«. Ein ausführlicher Anhang und Tabellenteil liefert zudem Einblicke in das empirische Fundament des Forschungsprojektes.

Der Band enthält Beiträge von Ulrike Blumenreich, Cornelia Iber-Rebentisch, Tobias Knoblich, Franz Kröger, Torsten Nagel, Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Margret Staal, Dr. Thomas Strittmatter und Dr. Bernd Wagner

Weitere Informationen sowie eine Bestellmöglichkeit finden Sie hier: www.kupoge.de/publikationen/aktion_mat12.htm

Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft (Hrsg.) • Bonn 2010 •
Materialien Heft 12 • 137 Seiten • 8,00 Euro (Schutzgebühr) • ISBN 978-3-923064-33-5

Europäischer Kongress in Dortmund
Shortcut Europe 2010: Kulturelle Strategien und soziale Ausgrenzung

Die Kulturpolitische Gesellschaft organisiert den europäischen Kongress des Fonds Soziokultur »Shortcut Europe: Cultural Policies and Social Exclusion« vom 3. bis 5. Juni 2010 in Dortmund. Mitveranstalter ist die Kulturstiftung des Bundes. Der Kongress versteht sich als Beitrag zum »Europäischen Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung« der EU und diskutiert die Möglichkeiten, durch soziokulturelle Strategien und Arbeitsansätze mehr kulturelle Teilhabe zu erzeugen und der kulturellen Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken. ReferentInnen aus dem In- und Ausland werden Best-Practice-Beispiele vorstellen. Der Kongress ist ein offizielles Projekt der Europäischen Kulturhauptstadt Europas »RUHR.2010«. Ein Newsletter und die Kongresswebsite (www.shortcuteurope2010.eu) vermitteln regelmäßig Informationen zum Thema.

Die Initiative für ein »Faires Praktikum« der Kulturpolitischen Gesellschaft ist auf eine sehr positive Resonanz gestoßen. Fast 200 prominente KulturpolitikerInnen und kulturelle Akteure haben sich in die Unterstützerliste eingetragen. Manche davon haben die »Grundsätze« der Fairness direkt in ihrem Betrieb umgesetzt.
Als konkrete Hilfestellung für die Umsetzung »fairer« Standards für Praktika im Kulturbereich hat die Kulturpolitische Gesellschaft mit Unterstützung des Deutschen Bühnenvereins einen Mustervertrag [hier als .doc und als .pdf] entwickelt, der von Praktikumsanbietern übernommen oder adaptiert werden kann.
Mehr [Aufruf + Unterzeichner, Rückantwort sowie Grundsätze]

Zur Entstehung, Entwicklung und Legitimation von Kulturpolitik, von Bernd Wagner
Edition Umbruch 24 • Bonn / Essen: Klartext Verlag 2009 • 500 Seiten • 19,90 Euro • ISBN 978-3-8375-0224-4

Heutiges kulturpolitisches Handeln basiert auf den Strukturen, die in den vergangenen Jahrhunderten mit der Herausbildung der kulturellen Institutionen und einer kommunalstaatlichen Kulturpolitik entstanden sind. Davon ist unser Verständnis von Kulturpolitik, ihrer Motive und konzeptionellen Begründungen mitgeprägt. Der Autor bietet einen Blick zurück auf die kulturelle Entwicklung von der Frühen Neuzeit bis zum Ende des Kaiserreichs und zeigt, wie sehr Entstehung, Entfaltung und Legitimation von Kulturpolitik vor allem durch die Motive »Unterhaltung« und »Repräsentation«, »Bildung« und »Demokratisierung« bestimmt sind. Die höfische Kultur des absolutistischen »Fürstenhofes« und die »Bürgergesellschaft« mit der frühneuzeitlichen Stadtpolitik, der kulturellen Konstitution von Bürgertum und Arbeiterbewegung sowie den ersten Strukturen öffentlicher Kulturpolitik im 19. Jahrhundert bilden die Traditionslinien heutiger Kulturpolitik.

weitere Informationen zum Buch http://www.kupoge.de/publikationen/aktion_0911.htm

 

La revolución somos todos - Ausstellung mit Fotos aus Venezuela von Eva Haule
Heute, 6.10.2009, 19 Uhr Eröffnung, bis Donnerstag, 5. November 2009, Ulm, EinsteinHaus, VHS Ulm
Nachrichten aus Venezuela reduzieren sich für deutsche Medien zumeist auf eine Person: Präsident Hugo Chávez. Dabei sind die dortigen Veränderungen ohne die vielfältigen Basisinitiativen gar nicht denkbar. Die Fotografin und Autorin Eva Haule hat bei ihren Aufenthalten in Venezuela in den Barrios von Caracas, auf dem Land und in anderen Städten vor allem die Hauptakteure des revolutionären Prozesses fotografiert und interviewt: Die Aktivisten der Basisbewegungen. Im Mittelpunkt stehen so Porträts der Menschen, die die »Bolivarianische Bewegung« gestalten, und die Aktivitäten ihrer Organisationen.
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