Wir haben ja schon früh und seit dem immer wieder über das Mietshäusersyndikat <http://www.syndikat.org/de/>  als vorbildliches
Commons-Projekt berichtet. Tatsächlich sind die über die Jahre enorm gewachsen und nähern sich mit großen Schritten der 100-Häuser-Grenze <http://www.syndikat.org/de/standortkarte/> . Damit dürfte es zumindest hierzulande eines der erfolgreichsten Projekte der materiellen Commons sein.
Nun gibt es ein ganz besonders interessantes Projekt in diesem Rahmen. Das Philosophicum <http://philosophicum.org/>  in Frankfurt-Bockenheim.
Was macht dieses Projekt so interessant?
* Es ist ein richtig großes Projekt. Erschwinglicher Wohnraum für 150 Menschen, Platz für soziale Stadtteil-Initiativen und mehr.
* Das Projekt liegt mitten in einem großen Gentrifizierungsgebiet in Frankfurt. Der alte Unicampus soll neu bebaut werden und das
Philosophicum ist mitten drin und kann somit auch indirekt mäßigend auf Vertreibungstendenzen im Stadtteil einwirken. Ein Viertel sind
Sozialwohnungen, die Hälfte geförderte Wohnungen.
* Das Haus ist denkmalgeschützt weil es ein besonders positives Beispiel für funktionale Nachkriegsarchitektur ist. Diese Architektur
ist oft besser als ihr Ruf. In diesem Fall ermöglicht z.B. die damals von Ferdinand Kramer <http://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Kramer> gewählte flexible Stahlskelettbauweise, dass das Haus heute überhaupt relativ einfach umgebaut werden kann vom Unigebäude zum Wohnhaus.
* In dem Haus residierte nach dem Krieg u.a. auch die zurückgekehrte Frankfurter Schule. Es ist also auch für die Linke Bewegung ein
besonders relevanter historischer Ort.
* Die Bewohnerstruktur im Projekt wird über Quotenregelungen an die Bewohnerstruktur des Stadtteils angepasst um so ein Szeneghetto zu
verhindern.
Dazu kommen natürlich noch die Vorteile, die ein Mietshäusersyndikat-Haus eh schon immer mitbringt:
* Das Haus ist durch die besondere Struktur des Syndikats dauerhaft dem Immobilienmarkt entzogen. Das bedeutet auch dauerhaft niedrige Mieten.
* Wenn die Kredite abgezahlt sind, fließt ein Teil der Einnahmen ins Syndikat, dass damit neue Projekte fördern kann. Auf lange Sicht kann es
so zu einem exponentiellen Wachstum der Syndikatshäuser kommen. Sprich: Wir fangen klein an, aber am Ende gehört uns die ganze Welt. Ich finde: Ein Kapitalismus ohne Immobilienmarkt wäre schon mal ein großer Schritt nach vorne.
Damit das alles gelingen kann, braucht das Projekt jetzt innerhalb weniger Wochen viel Geld. Falls ihr ein bisschen was übrig habt, was ihr
für ein paar Jahre entbehren könnt: Put your Money where your mouth is <http://philosophicum.org/finanzierung/direktkredit> .
http://philosophicum.org/finanzierung/direktkredit
Von Benni Bärmann