100. Ausgabe der Zeitschrift der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren erschienen

Im Jahr 2008 hat die UN-Behindertenrechtskonvention „Inklusion“ als Recht für Menschen mit Behinderungen erklärt. Sie sollen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Wie das gelingt, fragt die aktuelle Ausgabe der SOZIOkultur.

Viele soziokulturelle Zentren und Einrichtungen widmen sich, trotz schwieriger personeller und finanzieller Bedingungen, dem Thema Inklusion. Denn gerade Kunst und Kultur bieten dazu gute Möglichkeiten: Kreativangebote werden vorgehalten, Veranstaltungsprogramme auf Menschen mit Behinderungen ausgerichtet. Dabei werden diese nicht lediglich als Teilnehmer- und Besucher/-innen wahrgenommen, sondern in die Organisation einbezogen.

Wie das konkret aussieht, zeigt das Kinder- und Jugendtheater Speyer. Für David Winterheld, einen jungen Mann mit Downsyndrom, hat es einen Ausbildungsplatz zum Theaterassistenten eingerichtet. Er erfüllt seine Aufgaben in Verwaltung und Technik und auf der Bühne. Der leidenschaftliche Mime liebt es, sein Bestes zu geben. Ebenso wie seine Mitarbeiter/-innen ist er aus dem Alltag des Hauses nicht mehr wegzudenken.

Damit Inklusion gelebt werden kann, bedarf es entsprechender Grundlagen und Voraussetzungen. Sie werden von vielen Einrichtungen und Initiativen geschaffen – auch in der Soziokultur. So ist das Kulturzentrum Dieselstrasse in Esslingen komplett barrierefrei und wünscht sich, dass Menschen mit Handicap es ebenso wie alle anderen als „ihr Haus“ begreifen. Beim DiS-Festival in Dortmund musizieren und treffen sich Menschen mit und ohne Behinderungen auf Augenhöhe. Das Blaumeier-Atelier Bremen überrascht mit fantastischen Maskenspektakeln und herzerfrischenden Aufführungen. Der Kulturschlüssel Hamburg vermittelt freiwillige Begleiter/-innen und Freikarten für Kulturveranstaltungen. Und im Thalhaus Wiesbaden sind alle Plätze besetzt, wenn Franz das Theater die Spielzeit eröffnet.

Derartiges Engagement würdigte in diesem Jahr auch der Fonds Soziokultur. Er verlieh seinen Innovationspreis 2015 an Projekte, denen es gelang, den sozialen und kulturellen Mehrwert inklusiver Kulturarbeit besonders deutlich zu machen. Ausgezeichnet wurden der Förderverein der Miriam-Lundner-Grundschule in Halberstadt, das Hamburger Netzwerk barner 16 und die Dortmunder Initiative Kreativität inklusive.

Das und noch mehr lesen Sie in der 100. Ausgabe der SOZIOkultur. Seit Anfang der 1990er-Jahre hat sich der ehemals vierseitige „Infodienst“ zur 40-seitigen, quartalsweise erscheinenden Zeitschrift gemausert. Erhältlich im Shop auf www.soziokultur.de