Unsere Tagung fand zu einer Zeit statt, in der die Zeichen auf Stigmatisierung, Ausgrenzung und Pathologisierung von abweichendem Verhalten steht.Wir sahen durch die Referate, dass die eine Gesellschaft nicht mehr einfach zu haben sein wird.Schöne Aussichten der Inklusion werden pervertiert: Obwohl seit 10 Jahren die ambulanten Dienste gestärkt werden sollen, steigen die stationären Unterbringungen unaufhörlich. Unser fünfgliedriges Schulsystem stagniert und verändert sich kaum. Die Betroffenen struktureller Arbeitslosigkeit erleiden eine Pathologisierung und Psychologisierung.Die deutsche Tendenz der Verwaltung von Erwerbslosigkeit, Armut, Behinderung und Krankheit nimmt zu. Dies wurde veranschaulicht durch beispielhafte Fälle Betroffener. Einher mit dieser Pathologisierung und Bürokratisierung geht das Kontrollsystem. Die technische veraltete E-Card wird nahtlos in den Überwachungsstaat einverleibt.Dass die Ausgegrenzten nicht ausgehen, dafür sorgt die Entwicklung im neoliberalen Kapitalismus. Während Arbeitskraft zunehmend nicht gebraucht wird, führt dieses Wirtschaftssystem zu Konkurrenz - auch um den nutzbaren Boden, was sich gerade in den Städten mit steigenden Mieten, Zwangsräumungen und Sprengung ganzer Nachbarschaften zeigt.
Gegenstrategien sind vor allem die Stärkung der Selbsthilfekräfte der Betroffenen und die Organisierung in Gruppen und deren Netzwerke, die sich wiederum vernetzen und eine starke Gegenbewegung darstellen. Eine Lösung könnte ein Grundeinkommen, parallel zu existenzsichernden Löhnen sein. Ein Grundeinkommen könnte die aufwendige Verwaltung der Erwerbslosen, Kranken und Alten überflüssig machen und das Selbstbewusstsein, zumindest das Aushalten extremer Lebensbedingungen erleichtern. Auch wenn dieses Grundeinkommen in existenzsichernder Höhe gegeben sein wird, müssen die Leistungen für Menschen in besonderen Lebenslagen erhalten bleiben. Die kapitalistische Konkurrenz und Ausgrenzungsgesellschaft muss durch eine solidarische Wirtschaftsweise, die der Bedürfnisbefriedigung, dem Gemeinwohl und insbesondere der Erhaltung der Naturgrundlagen dient, ersetzt werden. Hier müssen Schritte getan werden, die diese lebensbejahende Wirtschaftsweise fördert.
In sechs Arbeitsgruppen wurden Beispiele diskutiert und Entwicklung aufgezeigt.
Eine ausführlichere Darstellung finden ihr hier