Ulrich Klemm und Frank Schott, Sächsischer Volkshochschulverband e.V. und ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V. (Hg.)
Wegweiser für Asylsuchende. Kurse zur Erstorientierung in sächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen
2018/ ISBN 978-3-945-959-28-2 / 112 S. /10 Euro

Die Zuwanderung von Flüchtlingen und Asylsuchenden ist seit 2015 in Deutschland zu einem beherrschenden öffent­lichen und politischen Thema geworden. Für die meisten Asylsuchenden, die in Deutschland ankommen, sind die Erstaufnahmeeinrichtungen die primäre Anlaufstelle. Die größten Hürden in diesen ersten Wochen sind die schwierigen Kommunikationsbedingungen und die fehlenden Kenntnisse der vor ihnen liegenden Verfahrenswege. Ein schneller Zugang zur deutschen Sprache und der Kontakt zu Menschen, die Orientierung bieten und Fragen beantworten können, sind in dieser Situation basale Voraussetzungen für ein gelingendes Alltagshandeln. Von November 2015 bis Juli 2017 wurde das Modellprojekt Wegweiserkurse für Asylsuchende in Erstaufnahmeeinrichtungen in Sachsen im Auftrag der Sächsischen Staatsministerin für Gleichstellung und Integration Petra Köpping vom Sächsischen Volkshochschulverband e. V. und von ­ARBEIT UND LEBEN Sachsen e. V. umgesetzt. Die Erfah­rungen und Ergebnisse dieses erfolgreichen Modells, bei dem in 400 Kursen sachsenweit über 8.000 Zugewanderte geschult wurden, werden in dieser Dokumentation vorgestellt.

 

Do. 12.04.2018, 19h: Arbeiten im Kollektiv – Beratungsabend in der Regenbogenfabrik

Möchtet ihr einen Kollektivbetrieb oder ein gemeinschaftliches Projekt gründen und habt Fragen dazu? Oder seid ihr schon ein Kollektiv und steht vor Fragen oder Problemen, über die ihr euch mit anderen austauschen oder beraten lassen möchtet?

An dem Abend stellen sich einige Beratungsprojekte kurz vor:

Im Anschluss daran könnt ihr an einem Tisch ein Beratungsprojekt eurer Wahl genauer zu deren Beratungsangebot befragen, und vielleicht kurze Anliegen schon direkt klären. Oder ihr setzt euch mit Leuten aus anderen Gruppen zusammen, um euch auszutauschen.

Im Regenbogen Café gibt es Suppe (auch vegan) und Getränke, so dass wir uns einen angenehmen Abend miteinander machen können. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Die Idee des Beratungsabends: BeraterInnen lernen sich gegenseitig und ihre Angebote (besser) kennen, und zeigen interessierten be- und entstehenden Kollektiven was sie jeweils anbieten, im kollegialen Austausch und ohne Konkurrenz. KollektivistInnen (und Menschen, die es werden wollen) tauschen sich aus und lernen voneinander. Vielleicht wird ja mehr daraus, und wir rücken in diesen Zeiten näher zusammen.

Die Idee entstand bei einem Treffen von Leuten von das kooperativ, Fairbindung, Kollektivberatung und NETZ.

Ort: Regenbogen Café – Lausitzer Straße 22a, 10999 Berlin (U-Bhf. Görlitzer Bahnhof)

Die Vorbereitungsgruppe freut sich auf Euch!

 

 

Sozialleistungen erhöhen, Rüstungsausgaben senken - Kampf für 1050 Euro Mindestrente, 600 Euro Eckregelsatz und steuerfreie 11 Euro Mindestlohn

die erneute Große Koalition (GroKo) tritt an, die Sozialleistungen weiter zu kürzen und die Ausgaben für Waffen und Militär für neue Kriege zu erhöhen. Laut „Gesundheitsminister“ Spahn ist das ALG II solide bemessen, Hartz IV biete eine auskömmliche Grundsicherung, aus der auch noch Überweisungen an bedürftige, im Ausland lebende Familienangehörige möglich seien. Vor wenigen Tagen wurde in den Medien diskutiert, dass die Regelsätze in Hartz IV, Sozialhilfe und in der Grundsicherung im Alter zu niedrig seien. Warum sonst gehen Millionen Menschen zu den sogenannten Tafeln? Anlass war der Vorgang, dass mindestens eine Tafel einen Aufnahmestopp für geflüchtete Menschen bekannt gab. Durch ein großes Bündnis, bis hin zum DGB-Bundesvorstand, wurde nun ein Aufruf zu diesem Thema initiiert „Arme Menschen nicht gegeneinander ausspielen – Sozialleistungen endlich erhöhen!“

Schon beim ABSP-Treffen am 10. Februar in Halle/Saale haben die TeilnehmerInnen beschlossen, dass wir an dem Kampf um die Höhe des anerkannten Existenzminimums dranbleiben. Wir wollen zu Aktionen zum Ersten Mai der Gewerkschaften aufrufen.
Ob es bei Flugblatt- und Unterschriftenaktionen ganz fokussiert um die Forderung nach 1.050 Euro Mindestrente oder um 600 Euro Eckregelsatz und 11 Euro steuerfreien Mindestlohn gehen soll, möchten wir von der Entscheidung des Bündnisses für 1.050 Euro Mindestrente abhängig machen.

In jedem Fall ist mindestens 600 statt 416 Euro Hartz-IV-Eckregelsatz logischerweise die Grundlage für die beiden davon abgeleiteten Forderungen.
Der Aufruf für 600-11 (steuerfrei) liegt aktualisiert vor: www.mindestlohn-11-euro.de

Im Anhang findet Ihr den Protokollentwurf des Treffens vom 10. Februar in Halle/Saale.

Unser nächstes Treffen wird am 7. April wieder in Halle/Saale stattfinden.
Zeit: 12 bis 17 Uhr.
Ort: Halle/Saale, Goldene Rose, Rannische Str. 19.
Die Wegbeschreibung haben wir dieser Rundmail als HTML-Datei angehängt.


Als Tagesordnung schlagen wir vor:

  1. Formalia (Begrüßung, Moderation, Protokoll, Tagesordnung, Genehmigung letztes Protokoll), Vorstellungsrunde
  2. GroKo will Regelsätze senken, wir und die Mehrheit wollen erhöhen - Input des Kokreises
  3. 1. Mai der Gewerkschaften – unsere Aktivitäten.
  4. Kampf der Leiharbeit, sie drückt Tariflöhne und den gesetzlichen Mindestlohn
  5. Weitere Themen der Sozialproteste
  6. Aktuelles

Dank finanzieller Unterstützung aus privater Quelle ist eine Erstattung Eurer Anreisekosten zum bundesweiten Treffen in Göttingen wie üblich bis zu 75 Prozent der Euch tatsächlich entstehenden Kosten, direkt beim Treffen, möglich. Nutzt bitte die preiswerteste Fahrtmöglichkeit (in vielen Fällen ist das Wochenendticket am günstigsten) und bildet Fahrgemeinschaften. Eingeladen ist jede und jeder Interessierte. Für Verpflegung wird gesorgt sein.

Meldet Euch gerne per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
" data-ce-class="Emails">Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch (siehe unten) vorher an, damit wir besser planen können.

es ist soweit - die lange vorbereitete Ton-Bilder-Schau ist online. Es ist eine verfilmte Aufzeichnung aus Bremen. Der Film kann nun für Filmabende, Seminare usw. genutzt werden - und auf Webseiten eingebunden werden mit <iframe width="640" height="360" src="https://www.youtube.com/embed/pJXUbAWIAP0" frameborder="0" allow="autoplay; encrypted-media" allowfullscreen></iframe>.

Gerne lasse ich mich mit der Ton-Bilder-Schau auch einladen. Die nächsten Termine stehen schon fest:
  • Do, 5.4.2018 18:00 Uhr in Nürnberg, Gemeinschaftshaus (Adam-Klein-Str. 6)
  • Do, 12.4.2018 19:00 Uhr in Augsburg, Selbsthilfegruppe (bipokiste) im BKH
  • Mi, 13.4. in München (Genaueres folgt demnächst auf www.projektwerkstatt.de/index.php?a=termine)
Pippi im Folterland - über Zwang, Willkür und Isolation in der Zwangspsychiatrie
Version 1 mit Youtube-Link: youtu.be/pJXUbAWIAP0 ++ Ankündigungsflyer ++ Download als mp4
Aus der Aufzeichnung am 2.3.2018 in Bremen (Veranstalter: StattPsychiatrie; Ort: BDP-Jugendhaus am Hulsberg)
240.000 Menschen werden jedes Jahr in Deutschland gegen ihren Willen psychiatrisch zwangsbehandelt. Solche "Behandlungen" haben es in sich. Es sind qualvolle Unterwerfungsrituale, bei denen die eine Seite alle Macht hat und die andere keine. Das geben die Chefs deutscher Kliniken selbst zu. Der Wille des Patienten würde gar nichts zählen, schrieb der Leiter einer forensischen Psychiatrie in einem Brief an die Vorsorgebevollmächtigte eines Gefangenen - und erteilte ihr Hausverbot. Auch andere Verbrechen geben die Täter*innen in Weiß offen zu: Wenn passende Medikamente fehlen, würden halt andere genommen. Die seien dann zwar nicht zugelassen, aber das mache nichts. Disziplinarmaßnahmen würden als Therapie verschleiert. 18 bis 25 Jahre kürzer würden Menschen leben, die über lange Zeit Psychopharmaka nehmen - in der Regel: nehmen müssen. Der Staat hat mit den geschlossenen Psychiatrien Räume geschaffen, in denen die Untergebrachten Freiwild sind. 359 Euro erhalten die Kliniken dafür pro Tag und Person. Die Klinikärzt*innen sitzen selbst vor Gericht und schreiben die Gutachten, die ihnen die Betten füllen. Über Fördervereine organisieren sie ein zusätzliches, undurchsichtiges Umfeld. Die Ton-Bilder-Schau des investigativen Journalisten Jörg Bergstedt gibt einen tiefen Blick hinter die Kulissen der Zwangspsychiatrie, dargestellt vor allem an Unterlagen, die aus den Psychiatrien selbst stammen. Den Abschluss bildet die Frage, wie eine Welt ohne Zwangsbehandlungen aussehen könnte - und was das alles mit Pippi Langstrumpf zu tun hat.

Die Ton-Bilder-Schau könnt Ihr gerne bei Euch zeigen - als Film oder Live mit Referent. Anfragen dazu sowie Korrekturen und Ergänzungen zur Ton-Bilder-Schau an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!." data-ce-class="Emails">Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Die Songs und Fernsehausschnitte dienen dem Beleg der Aussagen in der Ton-Bilder-Schau und zeigen, dass auch dort die Verbrechen der Psychiatrie ganz offen geschildert werden - auch von den Täter*innen.

Ich widme den Film der Kämpferin Eva Schwenk, die genau an dem Tag starb, als dieser Film fertig wurde. Sie hat, ausgebildet als Psychologin, stets ohne Karriere- und Geldinteressen für die Betroffenen gestritten - als Autorin (Fehldiagnose Rechtsstaat), Gegengutachterin, Besucherin und Unterstützerin in den Anstalten sowie auf viele andere Art und Weise. Ihr Tod ist ein Riesenverlust für uns.
 

 

Bedingungsloses Grundeinkommen?

Film: FREE LUNCH SOCIETY
A/D 2017, 95 Min,

R+B: Christian Tod
K: Lars Barthel, Joerg Burger
S: Cordula Werner, Elke Groen
M: Peter Rösner

Mit Gästen und anschl. Diskussion

Am Sonntag, 11.02.2018 um 18h im Regenbogenkino, Lausitzer Str. 22, 10999 Berlin (U-Bhf. Görlitzer Bhf.)

Das Bedingungslose Grundeinkommen wird vieler Ortens in politischen und wissenschaftlichen Zusammenhängen diskutiert. FREE LUNCH SOCIETY geht der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens nach und vermittelt Hintergrundwissen, sucht nach Erklärungen, Möglichkeiten und Erfahrungen in der Umsetzung.

Wir laden ein zu einer kontroversen Diskussion u.a.mit: Elisabeth Voß

Elisabeth Voß veröffentlichte 2014 beim das Netzwerk Grundeinkommen den Beitrag "Neoliberal oder emanzipatorisch? Bedingungsloses Grundeinkommen als Bestandteil solidarischer Ökonomie": https://www.grundeinkommen.de/13/12/2014/neoliberal-oder-emanzipatorisch-bedingungsloses-grundeinkommen-als-bestandteil-solidarischer-oekonomie.html.
Sie ist Autorin des "Wegweiser Solidarische Ökonomie ¡Anders Wirtschaften ist möglich!" (2. Auflage 2015).

http://www.regenbogenkino.de/programm/aktuell.html#free



Heute, 50 Jahre nach dem Aufbruch von 1968 wird deutlich, dass sich Feminismus als solidarisches Projekt noch lange nicht erledigt hat. Die Themen der alten und der neuen Frauenbewegungen haben sich keinesfalls erschöpft und werden auch von jungen Frauen wieder aufgenommen und ergänzt. Unsere aktualisierte und erweiterte Neuauflage unterstützt die Debatten.
Gisela Notz
Warum flog die Tomate?
Die autonomen Frauenbewegungen der Siebzigerjahre
Komplett überarbeitete und aktualisierte Neuauflage
ISBN 978-3-945959-26-8 I 2018 I 77 Seiten I 10,00 €
http://www.agspak-buecher.de/epages/15458842.sf/de_DE/…

Das Recht auf Engagementurlaub oder -freistellung, ein Zukunftsfonds aus Bundesmitteln für den Aufbau zivilgesellschaftlicher Strukturen und die Bereitstellung erschwinglicher Immobilien durch die Kommunen für Engagement: das sind einige der Impulse, die neun zivilgesellschaftliche Organisationen in einem gemeinsamen Positionspapier formulieren. Darin betonen sie die Notwendigkeit, die Entwicklung starker und unabhängiger zivilgesellschaftlicher Strukturen zu befördern. Sie fordern darüber hinaus ein Ministerium für Zivilgesellschaft und Vielfalt und einen Hauptausschuss für Zivilgesellschaft im Deutschen Bundestag. Zu den Initiator/innen des Papiers gehören unter anderen die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen, die Stiftung Bürgermut sowie die Phineo gAG.
 
Das Impulspapier im Wortlaut (PDF)

Fr. 26.01.2018, 20h, Berlin: Solidarische Ökonomie

Vortrag von Elisabeth Voß zu ihrem "Wegweiser Solidarische Ökonomie ¡Anders Wirtschaften ist möglich!", 2. aktualisierte und wesentlich erweiterte Auflage 2015, herausgegeben vom NETZ für Selbstverwaltung und Selbstorganisation e.V. bei AG SPAK Bücher: www.voss.solioeko.de

Anschließend Diskussion.

Ort: ORi Projektgalerie, Friedelstraße 8, 12047 Berlin (U-Bhf. Sonnenallee) http://ori-berlin.de/

 

Solidarische Ökonomie hat viele Gesichter. Sie umfasst Ideen, Konzepte und gelebte Praxen einer Wirtschaft, die nicht darauf ausgerichtet ist, aus Geld mehr Geld zu machen, sondern der es darum geht, Bedürfnisse zu erfüllen. Die Veranstaltung gibt Einblicke in aktuelle Ansätze dieses Wirtschaftens, zum Beispiel Genossenschaften, Soziale Ökonomie und Commons. An Praxisbeispiele aus verschiedenen Lebensbereichen wie Wohnen, Arbeit, Ernährung, Konsum und Technik wird deutlich gemacht, was dies solidarische Wirtschaften von der herrschenden Wirtschaftsweise unterscheidet. Dabei kommen auch kritische Perspektiven nicht zu kurz. Weil Wirtschaft ein Teil der Gesellschaft ist, geht es auch um soziale Auseinandersetzungen und globale Perspektiven.
http://www.voss.solioeko.de

Digitales Werkzeug für lebendige Nachbarschaften

Nachbarschaft ermöglicht Gemeinschaft und Begegnung ganz gleich, ob als kurzer Plausch, Hilfe im Alltag oder Austausch von Rat und Tat. Starke Nachbarschaften schaffen Zusammenhalt, sie ermöglichen gesellschaftliche und demokratische Teilhabe, formen die Bürgergesellschaft und sind Teil einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Vor diesem Hintergrund startete im Jahr 2015 die interaktive Nachbarschaftsplattform nebenan.de, ein Online-Netzwerk speziell für Privatpersonen, die sich mit ihren Nachbar/innen im Viertel austauschen und treffen wollen. Seitdem sind bundesweit über 4.600 digitale Nachbarschaftsnetzwerke entstanden. Michael Vollmann und Lena Rickenberg stellen in ihrem Gastbeitrag das Portal und seine Angebote vor.


Rickenberg, Lena/ Vollmann, Michael: Nebenan.de – Das digitale Werkzeug für lebendige Nachbarschaften (302 KB)

https://nebenan.de/

Immer mehr Erwerbstätige, immer weniger Arbeitslose“: So lauten die Eckdaten einer Arbeitsmarktentwicklung, die gerne als Jobwunder bezeichnet wird. Verschwiegen werden dabei die realen Zahlen der Arbeitslosigkeit.

Im Juni 2017 gab es offiziell 2,47 Millionen Arbeitslose. Das sind rund 25.000 Personen weniger als im Vormonat. Nicht in der offiziellen Arbeitslosenzahl enthalten sind allerdings über eine Million Personen, die ebenfalls faktisch erwerbslos sind, darunter

  • über 762.500 Menschen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen, knapp 73.000 am Tag der Erfassung Krankgeschriebene und

  • rund 161.000 über 58-Jährige, die innerhalb der letzten 12 Monate kein Jobangebot erhielten. Insgesamt ergibt sich so eine tatsächliche Arbeitslosenzahl von knapp 3,47 Millionen Menschen.

Auch wird kein Wort darüber verloren, was für Arbeitsplätze geschaffen wurden und wie es mit der Qualität der Arbeit aussieht. Mit Einführung von Hartz IV wurden Niedriglohn-Beschäftigungsverhältnisse etabliert, und auch wenn die Zahl der Mini-Jobs rückläufig ist, so geht die Zahl der atypischen Beschäftigungsverhältnisse nicht zurück. Konkret arbeiteten 2016 demnach 39,6 Prozent in Teilzeit, als Leiharbeiter_innen oder Mini-Jobber_innen. Von den Gewerkschaften ist hier nicht viel Gegenwehr zu erwarten: Sie ziehen sich aus vielen Bereichen der Niedriglohnarbeit zurück und fordern die Politik auf, Regelungen und Mindeststandards gesetzlich zu beschließen. Verbesserungen lassen sich dagegen nur erreichen, wenn die Beschäftigten und die Erwerbslosen selber aktiv für ihre Interessen einstehen. Nicht mehr nur als „Einzelkämpfer/innen“, wie die vielen Sperrzeiten gegen widerspenstige Hartz-IV-Empfänger_innen zeigen oder die hohe Fluktuation und die zunehmenden Krankenstände in den Betrieben. Sondern in gemeinsamen Kämpfen gegen das Jobcenter sowie gegen schlechte und gesundheitsgefährdende Arbeitsverhältnisse.

Samstag, d. 2. Dezember um 15 Uhr
 
Der Mythos vom Jobwunder und Möglichkeiten des Widerstandes
 
Thilo Broschell und „Basta Berlin

Mehringhof, Gneisenaustr.2a, Berlin – Kreuzberg (U-Bhf. Mehringdamm)
Veranstaltet von Teilhabe e.V. www.teilhabe-berlin.de