Der Krieg in der Ukraine fordert uns heraus. Als eine Einrichtung, die sich den Ideen und der Praxis der Gewaltfreiheit verschrieben hat, scheinen wir dem Ruf nach immer mehr Waffen wenig entgegensetzen zu können.

Ehemals friedensbewegte Menschen befürworten jetzt den Verteidigungskrieg der Ukraine und sagen „Ja“ zu der Lieferung schwerer Waffen. Der Mitgründer der Werkstatt und frühere Vorsitzende Theodor Ziegler bringt die Stimmung so auf den Punkt:

„In Politik und Gesellschaft ist seit Kriegsbeginn medial befeuert ein regelrechter militärischer Sog entstanden, dem sich viele Menschen in Politik, Medien und Kirchen nicht entziehen können. KritikerInnen dieser Entwicklung werden der Ponyhof-Theologie, des Lumpenpazifismus, des Egoismus und Zynismus beschuldigt. Der Pazifismus sei zwar zu respektieren, im Moment jedoch keine verantwortliche Handlungsoption.“

Wir glauben dagegen, dass es jetzt an der Zeit ist, das während des Kalten Krieges entstandene Konzept der Sozialen Verteidigung von neuem ins Gespräch zu bringen. Unsere Online-Veranstaltung dazu am 25. Mai stieß auf sehr große Resonanz. Videoaufzeichnungen und Texte der Vorträge findet ihr auf unserer Website www.wfga.de. Als Werkstatt werden wir an diesem Konzept weiterarbeiten, im Verbund mit vielen anderen Friedensorganisationen, die jetzt mit dieser Idee in die Offensive gehen wollen. Insbesondere das im Völkerrecht verankerte Konzept der

Offenen Städte verdient Beachtung. Es ist in der Geschichte schon mehrfach mit Erfolg praktiziert worden. Es gibt gewaltfreie Alternativen zum Krieg, auch zu einem völkerrechtlich legitimen Verteidigungskrieg!